Bildquelle: Edith Held

2. Mannheimer Schlosskonzert

Aula Universität, Schloss Mannheim

Amihai Grosz spielt eine der seltenen Bratschen aus der berühmten Schule von Gasparo da Salò, die sich vom helleren Klangideal eines Vivaldi oder Guarneri unterscheidet: »Der Klang«, so der langjährige Erste Solobratschist der Berliner Philharmoniker, »ist bodenständiger, holziger und natürlich herrlich obertonreich.« Gleichzeitig sei die Klangfarbe insgesamt etwas dunkler. »Bei tieferen Instrumenten wie Cello, Bratsche und vermutlich auch Kontrabass klingt das viel schöner.

Grosz, der mit elf Jahren von der Geige zur Viola wechselte, studierte bei David Chen an der Jerusalem Academy of Music, bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin und bei Haim Taub am Keshet Eilon Music Center. Frühzeitig erhielt er verschiedene Stipendien und Preise, war Mitglied der Young Musicians Group des Jerusalem Music Center und spielte viele Jahre im berühmten Jerusalem Quartet.

2010 wurde Grosz dann Mitglied der Berliner Philharmoniker, was einem Sprung ins kalte Wasser gleichkam: »Ich kannte das nicht, ich war zuvor in keinem anderen Orchester gewesen. Und jetzt diese herrliche Musik zum Leben zu erwecken, mit diesem starken Gemeinschaftsgefühl – das ist magisch. Ich bin stolz darauf, zu diesem Orchester zu gehören. Denn es ist wie eine unglaubliche Naturgewalt.« Zudem ist Amihai Grosz ein gefragter Solist nicht nur der Berliner Philharmoniker und hat mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Tugan Sokhiev, Klaus Mäkelä, Daniel Barenboim oder Sir Simon Rattle zusammengearbeitet.

Paul Meyer zählt nicht nur zu den herausragenden Klarinettisten weltweit und konzertiert regelmäßig mit den großen Orchestern in Europa und den USA, in Fernost und Australien, seit 1988 ist er parallel zu seiner solistischen Karriere auch international als Dirigent tätig. Er ist Gründer des Orchestre de Chambre d'Alsace, war Assistent von John Crewe beim Northern Junior Philharmonic in England und wurde 2007 von Myung Whun Chung zum „Associate Chief Conductor" des Seoul Philharmonic Orchestra ernannt, dessen internationales Profil er vor allem mit französischem Repertoire und Werken von Roussel, Dukas und Saint-Saëns prägte. Paul Meyer ist Mitbegründer der dortigen Orchesterakademie für junge Nachwuchs-künstlerinnen- und künstler. Von 2009 bis 2012 war Paul Meyer Chefdirigent des Tokyo Kosei Wind Orchestra und arbeitet seither mit namhaften Orchestern wie dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Orchestre Philharmonique de Nice, l'Orchestre National de Bordeaux, den Hamburger Sinfonikern, dem Royal Flemish Philharmonik, Tokyo Philharmonic Orchestra, Danish Symphony Orchestra oder auch dem China Philharmonic. Sein bisheriges künstlerisches Schaffen ist auf mehr als 50 CD-Einspielungen bei führenden Labels dokumentiert, darunter DGG, Sony, RCA, EMI und Virgin; hierfür wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeich-net wie z.B. Fono-Forum, Diapason d'Or, Choc du Monde de la Musique, Gramophon und Grammy Awards. Nennenswert sind für uns vor allem seine Einspielungen als Dirigent mit der Camerata Padova (Klavierkonzerte von Mozart und Haydn mit JM Luisada), mit dem Royal Philharmonique de Liège (Werke von Darius Milhaud) dem Brussels Philharmonic (Werke von Corigliano & Carter), mit der Staatskapelle Weimar (Cellokonzert Elgar & Walton) sowie Hornkonzerte verschiedener Epochen mit dem Stuttgarter Kammerorchester und die hocherfolgreiche CD „Bolero de Meyer" mit dem Tokyo Kosei Orchestra. Preisgekrönt ist seine Reihe von Play & Conduct-Einspielungen mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne.
In der Reihe der von Paul Meyer bisher dirigierten Kammerorchester seien hier nur folgende genannt: Orchestre de Chambre de Paris, Scottish Chamber Orchestra, English Chamber Orchestra, Stockholm Cham-ber Orchestra, Prague Philharmonia, Prager Kammerorchester, Sinfonia Varsovia, Stuttgarter Kammerorchester sowie das Münchner Kammerorchester.
2012 verlieh der französische Staat Paul Meyer für seine bisherigen musikalischen Verdienste die höchste kulturelle Auszeichnung des „Commandeur de l'Ordre des Arts et des Lettres".
Im Herbst 2018 wurde Paul Meyer einstimmig in der Nachfolge von Johannes Schlaefli zum neuen Chefdirigenten des Kurpfälzischen Kammerorchesters gewählt, in dessen Händen nun ab der Spielzeit 2019/2020 die künstlerische Entwicklung des traditionsreichen Klangkörpers liegen wird.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756−1791)
Divertimento D-Dur KV 251

Franz Anton Hoffmeister (1754-1812)
Bratschenkonzert D-Dur

Antonin Dvořák  (1841-1904)
Nocturne H-Dur op. 40

Antonín Dvořák (1841-1904)
Streicherserenade E-Dur op. 22