... unseren Chefdirigenten Paul Meyer
Worauf freust du dich besonders beim 2. Mannheimer Schlosskonzert?
»Ganz besonders beim 2. Mannheimer Schlosskonzert ist, dass wir einen Bratschisten als Solisten haben. Das passiert nicht so oft. Amihai ist ein guter Freund von mir aus Israel, er ist 1. Solobratscher bei den Berliner Philharmonikern und spielt absolut fantastisch. Das Programm ist ganz traditionell mit dem Mozart Divertimento und Hoffmeister, das ist zentrale Musik aus dem 18. Jahrhundert. Am Ende haben wir eines der schönsten Werke für Streichorchester, die Streicherserenade von Dvorak.
Aber ich freue mich auf jedes Programm - nicht nur auf ein Spezielles. Es ist ein Weg, ein Abenteuer mit Musikern arbeiten zu dürfen, etwas zu entwickeln und wir werden immer besser in vielerlei Hinsicht. Das Orchester spielt absolut fantastisch und professionell, aber gerade auch in der Erarbeitungsphase, wenn wir die Freiheiten ausloten, wie man diese klassische Musik wieder neu präsentiert, wie man kreativ sein kann, entwickeln wir uns zurzeit enorm. Man muss wissen, in dieser Musik sind nicht so viele Angaben festgehalten wie z.B. bei Albert Berg oder so. Die Bezeichnungen sind ganz „schlank“ – die Leute wussten sehr genau, was sie machen sollen. Ich glaube dadurch, dass wir zurzeit viel klassische Musik spielen, sind wir ideal vorbereitet und die Arbeit geht sehr gut von der Hand. Wir sind auf einem ausgezeichneten Weg mit dem Orchester.«
HINWEIS: Das ursprünglich angekündigte Divertimento für Bratsche und Streicher von Alessandro Rolla muss leider entfallen.
Im September sind wir in die neue Saison gestartet. Einiges liegt noch vor uns. Was zeichnet die Saison 2024/25 aus?
»In dieser Saison haben wir wieder viele fantastische Solisten. Das ist eine Chance für das Orchester und besonders für das Publikum, solche fantastischen Solisten erleben zu können. Sie bereichern uns musikalisch enorm, da sie nicht nur gute Musiker sind, sondern auch sehr nette Leute, Freunde, Kammermusikpartner. Das bringt eine besondere Atmosphäre in ein Kammerorchester und das ist etwas, was mir sehr wichtig ist, dass jeder Musiker sich wohl fühlt und sie ihre eigene Energie einbringen können, was das gesamte Orchester bereichert. Was ganz besonders in Mannheim ist und was wir immer wieder beobachten, dass die Solisten sich bei uns sehr wohl fühlen, sie gerne Musik mit uns machen und sich freuen wieder hierher zurück zu kehren.
Aber ich denke nicht so sehr an die eine Saison, weil das ja „nur“ ein Jahr ist. Die durchgehende Arbeit ist das was mir wirklich wichtig ist, was ich gern mache. Also der Frage nachzugehen, wie man sich noch weiterentwickelt kann und immer wieder über den Kern nachzudenken - ein Orchester für was, für wen, was ist unsere Arbeit etc. Eine zentrale Frage für mich ist dabei, wie wir das Repertoire erweitern können. Es ist sehr schön dieses Repertoire zu spielen, aber wir müssen auch über die Zukunft Gedanken machen. Also auch darauf hinarbeiten, dass die Leute in 30, 50 Jahren auch Stücke aus dieser Zeit, unserer Zeit spielen Andernfalls hätten wir heute sonst keinen Bartok, kein Strawinsky… Das ist mein Ziel, das zu versuchen, zu erweitern.«