Unser Schulprojekt

Dass Musik Kindern und Jugendlichen gut tut, Sinne, Geist und Persönlichkeit stärkt, hat im Grunde jeder von uns schon einmal erfahren. Studien belegen zudem, dass aktives Musizieren einen positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes hat und seine Konzentrationsfähigkeit sowie seine soziale Kompetenz fördert. Nicht nur aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, Kindern und Jugendlichen immer wieder die Möglichkeit zu bieten, mit Musik in Berührung zu kommen.

Im schulischen Alltag ist dies aber zunehmend schwierig zu bewerkstelligen. Auch wenn keine genauen Zahlen vorliegen: Schätzungen gehen davon aus, dass nicht einmal die Hälfte aller Musikstunden erteilt werden können oder fachfremd unterrichtet werden.

Seit fast 10 Jahren veranstaltet das Kurpfälzische Kammerorchester regelmäßig Schulkonzerte direkt in den Turnhallen der jeweiligen Schulen. Angefangen haben wir mit Angeboten für die Grundschule, in den letzten beiden Jahren hatten wir ein Konzept, das für Werkrealschulen und Realschulen (zusammen mit einem Streetdancer) ausgerichtet war. Inzwischen konnten wir weit über 14.000 Kinder und Jugendliche mit diesem für die Region einzigartigen Projekt erreichen und ihnen die Besonderheiten eines Orchesters sowie ein Stück imposanter Mannheimer Musikgeschichte nahebringen. 

 
 

Grundlage für das neue Konzept sind unsere überaus erfolgreichen „Traumkonzerte im Schloss", die vor allem ein deutlich jüngeres Publikum – darunter viele Studentinnen und Studenten – ansprechen und sich nun seit 3 Jahren unglaublich großer und positiver Resonanz erfreuen. Man sitzt hierbei nicht wie in den gängigen Konzerten auf Stühlen, sondern liegt das gesamte Konzert über auf Matratzen und lässt sich zu sanften Klängen ausgewählter klassische Musik Stück für Stück in die Ruhe und Konzentration bringen. Dabei ist der Raum die ganze Zeit über abgedunkelt und in warme Farben getaucht.

 

 

Zum Konzept der „Traumkonzerte in der Schule":
Wir leben in einer globalisierten Welt. Dies stellt uns vor neue Herausforderungen: Wie gestalten wir in eine Zeit gravierender gesellschaftlicher Umwälzungsprozesse ein friedliches Miteinander? Wie müssen wir verantwortlich handeln, dass die Welt auch für weitere Generationen lebenswert bleibt? Was bewegt uns wirklich, was ist uns wichtig und wo müssen wir umdenken? Themen wie Nachhaltigkeit und der Ruf nach einem neuen Wertesystem nehmen hierbei einen zentralen Stellenwert ein – Fragen, die von elementarer Bedeutung für uns alle sind, Fragen, denen sich jeder einzelne von uns stellen muss. Doch dafür braucht es Zeit ohne Ablenkung, es braucht Ruhemomente, die das eigene Reflektieren fördern - Grundvoraussetzung für späteres Handeln.

Gerade für die Generation der Digital Natives ist dies allerdings gar nicht so einfach in einer Welt, in der sich alles um schnelle Information, Interaktion, Multitasking und ständige Erreichbarkeit dreht. Genau hier möchten die „Traumkonzerte in der Schule" ansetzen. Es geht in diesem Format nicht nur um die Vermittlung der Schönheit von klassischer Musik, sondern weit darüber hinaus: Wir möchten junge Menschen durch die Auswahl besonders geeigneter klassischer Werke proakiv dazu einladen, in die Entschleunigung zu kommen, um im nächsten Schritt mit sich in den Dialog treten zu können. Elementarer Konzeptbestandteil dabei ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Musik im Liegen und mit geschlossenen Augen erleben können. Deshalb sind die Konzerte auch für Turnhallen konzipiert, in denen die Turnmatten als Liegeflächen ausgelegt und genutzt werden können. Alternativ hierzu wäre auch ein anderer großer Saal denkbar, in dem die Schülerinnen und Schüler auf selbst mitgebrachten Isomatten und idealer Weise auch mit eigener Decke und Kissen Platz nehmen. Um in die Phase der Kontemplation eintreten zu können, werden nach einer einleitenden Diskussion Schlafmasken ausgeteilt, die für ein konzentriertes Hörerlebnis ohne äußere Ablenkungsreize sorgen. Nach 30 Minuten Musik im Fluss erfolgt schließlich die Abschlussdiskussion.

Der genaue Ablauf der „Traumkonzerte in der Schule":
Räumliche Voraussetzungen: Turnhalle, Benutzung der dort vorhandenen Turnmatten als Liegefläche für die Schülerinnen und Schüler (alternativ: selbst mitgebrachte Isomatten).

Technische Anforderungen: 13 Stühle ohne Armlehnen für die Musikerinnen und Musiker, ein Handmikrofon für die Moderation.

Sonstige Anforderungen: Im Vorfeld werden die Schülerinnen und Schüler gebeten, eigene Decken und Kissen (eventuell auch Isomatten) mitzubringen.

Mitgebracht vom Orchester werden: Schlafmasken, Notenständer

Altersstufen: Klassen 4 bis 10 oder älter, pro Durchlauf bis zu ca. 100 Schülerinnen und Schüler

Gesamtdauer: Pro Durchlauf max. 90 Minuten (Angedacht sind 2 Durchläufe pro Schulbesuch)

Dramaturgie: Zu Beginn 15 Minuten Diskussion mit den Schülerinnen und Schüler, welche Themen sie gerade bewegen. Dann: Überleitung zur Musik mit 15 Minuten „sichtbares" Erleben des Orchesters im Sitzen. Danach Einnehmen der Liegeposition, Aufsetzen der Schlafmasken, 30 Minuten klassische Musik im Ablauf ohne Klatschen = Zeit der Kontemplation. Im Anschluss: ca. 15 Minuten gemeinsame Nachbesprechung.

 

                         

 

 

Bisher wurde das Projekt vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Mannheim durch Projektfördermittel unterstützt. Dank des außergewöhnlichen Engagements der FUCHS PETROLUB SE wie auch von Herrn Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs privat, die seit dem Jahr 2014 großzügiger Weise das Gesamtsponsoring des Projekts übernommen haben, kann dieses besondere Schulstundenerlebnis den Schulen auch weiterhin kostenlos angeboten und die fruchtbare pädagogische Arbeit des Kurpfälzischen Kammerorchesters fortgeführt werden.

                  Hierfür möchten wir an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank sagen!